Auf Worte folgen konkrete Taten

Am 25. November 2012 haben die Nidauer Stimmberechtigten mit einem Mehr von über 70% der Initiative der EVP und der Grünen für ein nachhaltiges Nidau zugestimmt. Der Artikel 2a der Stadtordnung verpflichtet die Stadt Nidau dazu, die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft bis 2050 und den Atomausstieg bis 2030 zu realisieren.

Doch wie sieht es konkret mit der Umsetzung aus? Nimmt die Gemeinde ihre Verantwortung im Energiebereich wahr? Im aktuellen Legislaturprogramm des Gemeinderates stellt die Nachhaltigkeit eines der zentralen Ziele dar. Dank der seit 2018 bestehenden Mitte-Links-Mehrheit in Stadt- und Gemeinderat konnte im Energiebereich einiges in Bewegung gesetzt werden. Die folgenden Beispiele verdeutlichen auf eindrückliche Weise, dass den Worten konkrete Taten folgen:

Seewassernutzung
Das Seewasserprojekt des Energie Service Biel/Bienne (ESB) sieht vor, neben den Gebäuden des Swiss Innovation Parks (SIP) und der Fachhochschule auch einen grossen Teil der Stadt Nidau mit erneuerbarer Wärme aus dem See zu versorgen. Es ist geplant, dass sich die Stadt Nidau mit einem Aktienpaket an diesem Projekt beteiligt und damit über die Einsitznahme im Verwaltungsrat auch über die strategische Ausrichtung des Unternehmens mitbestimmen kann. Die Burgergemeinde ist ebenfalls daran interessiert, ihre Holzschnitzelheizung im Burgerhaus an das geplante Wärmenetz zu koppeln.

Strommix
Die Stadt Nidau bezieht keinen Atomstrom mehr! Seit 2018 bietet die Elektrizitätsversorgung Nidau nur noch Strom aus erneuerbarer Energie (Wasserstrom) an.

Ökologische Beschaffung
Mit der Schaffung von internen Richtlinien wird das Beschaffungswesen der Gemeinde ökologischer ausgerichtet. Die Bestimmungen treten bald in Kraft.

Nachhaltige Mobilität
Mit der Umsetzung des Gesamtverkehrskonzepts sollen der Fuss- und Langsamverkehr in Nidau sicherer und der motorisierte Individualverkehr auf ein verträgliches Mass begrenzt werden. Zudem werden mit der neuen Buslinie 3 (Einführung per Fahrplanwechsel 2020) die Quartiere Nidau-West und Burgerbeunden besser an den öffentlichen Verkehr angeschlossen.

Schulhäuser mit Photovoltaik
Das neue Schulhaus Beunden Ost soll nach Minergie Eco gebaut und mit einer Photovoltaik-anlage ausgerüstet werden. Die Errichtung einer solchen Anlage wird auch für den Schulhausneubau Balainen im Rahmen des Dachsanierungsprojekts geprüft.

Förderreglement
Der Gemeinderat will mit einer Abgabe auf dem Stromverbrauch öffentliche und private Projekte in den Bereichen Energie, Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit finanziellen Beiträgen gezielt fördern. Ein entsprechendes Förderreglement ist in Erarbeitung.

Eigentümerverbindliche Instrumente
Die neuen Grundordnungen «Altstadt» und «Weiteres Stadtgebiet» sehen eigentümerverbindliche Instrumente vor: Alle Gebäude im entsprechenden Perimeter sollen dem «Nahwärmeverbund mit erneuerbarer Energie» angeschlossen werden.

Philippe Messerli, Nidauer Gemeinderat, Ressort Tiefbau und Umwelt

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