Mitte-Parteien wollen Gsteiger als Brückenbauer in Regierung

CVP, EVP und Grünliberale unterstützen Regierungsratskandidat Patrick Gsteiger.

«Lösungen statt Blockaden – Bern braucht die Mitte»: Mit diesem Slogan werben CVP, EVP und Grünliberale für den Regierungsratskandidaten Patrick Gsteiger. Der bernjurassische EVP-Grossrat sei der ideale Brückenbauer zwischen den politischen Lagern und Sprachregionen.

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Die Mitte-Parteien hoffen, dass der garantierte Sitz des Berner Jura nicht schon im ersten Wahlgang am 28. Februar vergeben wird. Denn in einer Stichwahl wäre «alles möglich», sagte EVP-Geschäftsführer Philippe Messerli am Montag vor den Medien in Bern.

Wichtig wären die Stimmen von BDP-Wählern. Die BDP Berner Jura unterstützt bekanntlich den SVP-Kandidaten; auf kantonaler Ebene hat sich die Partei noch nicht festgelegt.

Gsteiger wurde am Montag zu einem Hearing bei der BDP erwartet. Unabhängig von deren Wahlempfehlung hofft er auf die Stimmen von FDP- und BDP-Wählern, die eine zu starke SVP-Dominanz in der neuen Regierung verhindern wollen.

Dass die Mitte einen Sitz verdient hat, steht für CVP, EVP und Grünliberale ausser Frage. «Bei den letzten Grossratswahlen erreichten sie zusammen einen Stimmenanteil von 13,9 Prozent, also mehr als die Regierungsparteien Grüne, FDP und BDP», betonte CVP-Präsidentin Alexandra Perina-Werz.

Die Kantonsregierung brauche wie das Parlament eine starke Mitte, sagte Franziska Schöni-Affolter als Co-Präsidentin der Grünliberalen. Es sei höchste Zeit, dem schädlichen Blockdenken entgegenzuwirken und pragmatischen Lösungsansätzen zum Durchbruch zu verhelfen.

«Keine Steuersenkungen um jeden Preis»

Für EVP-Präsidentin Christine Schnegg bringt Gsteiger das ideale Rüstzeug für das Amt mit. Der 48-jährige Familienvater sei ein erfahrener Politiker und führe mit Erfolg ein Ingenieur- und Beratungsbüro im Bereich Energietechnik. Auch als ehemaliger Kantonspolizist und Regionalfahnder kenne er «die Bevölkerung, ihre Sorgen und Ängste».

Gsteiger selber sprach sich gegen Steuersenkungen um jeden Preis aus. Wichtiger sei es, die guten Rahmenbedingungen für Gewerbe und Industrie zu erhalten. Neue Schulden dürften nicht geduldet werden, dafür brauche es weiterhin eine rigorose Ausgabenkontrolle.

In der Regierung möchte sich Gsteiger überdies für die KMUs einsetzen, Ökologie und Wirtschaft versöhnen und den Bilinguismus fördern. So brauche es mehr Romands in Kaderpositionen in der Kantonsverwaltung.

Kein Budget für Gadgets

Für den Wahlkampf stünden 55’000 Franken zur Verfügung, sagte EVP-Geschäftsführer Messerli. Das Budget reiche nicht für Gadgets im Stil der Konkurrenz, die Mützen beziehungsweise Äpfel verteilt. Die SVP will nach eigenen Angaben 250’000 Franken in ihre Kampagne stecken, die SP beziffert ihr Budget auf gut 150’000 Franken.

Quellen: «Der Bund» / Berner Zeitung / SDA

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