Interview mit Philippe Messerli im «Bieler Tagblatt»

NACHGEFRAGT

«Das ist mir nicht schwergefallen»

Interview: Deborah Balmer

Nidau Der 45-jährige Historiker, Stadtrat und Grossrat Philippe Messerli (EVP) beendet sein Jahr als Stadtratspräsident von Nidau. Am meisten freut er sich darauf, dass er bald wieder aktiv an der Ratsdebatte teilnehmen kann.Unbenannt

Lesen Sie den «Bieler Tagblatt»-Artikel, den ich mit freundlicher Genehmigung des Verlags veröffentlichen darf. Bitte hier klicken!

Eröffnung der Bieler Messe – La Foire 2014

Grussworte von Stadtratspräsident Philippe Messerli

Rotes Band

Liebe Organisatorinnen und Organisatoren der Bieler Messe, liebe Gäste

Ich freue mich und es ist eine besondere Ehre für mich, Sie als Stadtratspräsident von Nidau hier zur Messe zu begrüssen und Ihnen die besten Wünsche der Stadt Nidau auszurichten.

Ist es mittlerweile bereits zum 5. Mal, dass die Bieler Messe — La Foire im Strandbad Biel und damit auf dem Boden der Stadt Nidau stattfindet. Dass wichtige Bieler Ereignisse auf Nidauer Gemeindegebiet abgehalten werden, hat ja mittlerweile Tradition. Die Expo.02 und das Eidgenössische Turnfest lassen grüssen. Und bekanntlich befindet sich ja auch der Sitz des Verwaltungskreises Biel/Bienne in Nidau. Nun, die Stadt Nidau gewährt seinem grossen Nachbarn gerne Gastrecht. Das ist eben Fusion nach Nidauer Art.

Die Bieler Messe – La Foire  ist ein wichtiges Schaufenster des Seelandes und des Berner Juras. Sie ist ein Ort, wo sich Gewerbe und Bevölkerung, Jung und Alt, Stadt und Land, Tradition und Innovation, Deutsch und Welsch begegnen. Das Seeland — und dies bringt die Messe auch zum Ausdruck . ist ein ein wichtiger wirtschaftlicher Motor des Kantons Bern und die Gemüsekammer der Schweiz. Es nimmt aufgrund der Zweisprachigkeit der Stadt Biel gleichzeitig eine wichtige Funktion als Brückenbauer zwischen den Sprachen und Kulturen wahr. Mit dem geplanten Bau des Campus hinter dem Bahnhof Biel — und dann hoffentlich auch des Innovationsparks — wird das Seeland als Bildungs- und Forschungsstandort gestärkt und die Basis für weitere Innovationsschübe gelegt.

Wir Seeländerinnen und Seeländer müssen uns auf unsere Stärken besinnen und lernen, uns noch besser gegen aussen zu verkaufen und unsere Trümpfe auszuspielen. Die Bieler Messe – La Foire  ist dabei ein wichtiges Teil in diesem Puzzle. Zentral ist aber vor allem die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg — das Miteinander von Stadt und Land, von Politik und Wirtschaft, von Deutschschweizer und Romands. Viele Probleme können nur im Verbund gelöst werden. In den letzten Jahren hat sich die regionale Zusammenarbeit unter den Seeländer Gemeinden stark verbessert und ausgeweitet  — und dies ist nicht zuletzt ein grosser Verdienst des Vereins Seeland-Biel/Bienne. Wenn es gelingt, eine gemeinsame Regionalkonferenz mit dem Seeland und dem Berner Jura zu schaffen, wird dies ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Stärkung unserer Region sein.

C’est pourquoi nous invitons très cordialement nos amis du Jura Bernois à  participer à  une conférence régionale commune, composée du Seeland et du Jura Bernois. Une telle conférence renforce toute la partie nord de notre canton, encourage la collaboration au sein de cette grande région billingue et tient compte des liens fonctionels et amicaux. Unis, nous sommes forts — Gemeinsam sind wir stark!

Nach diesem kleinen Exkurs in die Sphären der Politik begebe ich gerne wieder auf den Boden der Realität oder besser gesagt der Messe zurück. Ein Anlass wie die Bieler Messe — La Foire, welcher hier am See stattfindet, weckt zwangsläufig Erinnerungen an die schöne und unvergessliche Expo-Zeit. Es kommt eine gewisse Nostalgie auf. Gerade die speziellen Events — diesmal die Sonderschau der DEZA, die Sonderausstellung «Leben wie im Mittelalter» und «Blind Date» des Schweizerischen Blinden- und Sehbehinderten Verband lassen den Geist der Landesaustellung ein klein wenig wieder aufleben. Die Bieler Messe — La Foire ist also nicht nur ein kommerzieller Anlass, sie weckt auch Emotionen, schafft Verbindungen, thematisiert gesellschaftliche und soziale Aspekte und regt zum Nachdenken an.

Im Namen der Stadt Nidau wünsche ich den Organisatorinnen und Organisatoren eine erfolgreiche Messe, den Ausstellerinnen und Ausstellern gute Kundenkontakte und Abschlüsse, den Besucherinnen und Besuchern viele interessannte Begegnungen und Erfahrungen sowie Ihnen allen einen schönen Aufenthalt hier in Nidau.

Messerli an Messe

Gedanken zum eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag

Grussbotschaft von Stadtratspräsident Philippe Messerli in der Kirche Nidau

 

Liebe Gottesdienstbesucherinnen und -besucher

Ich freue mich und es ist eine besondere Ehre für mich, Sie als Stadtratspräsident von Nidau hier zu begrüssen und die besten Wünsche der Stadt Nidau auszurichten.Bettag

Der eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist ein gemeinsamer Tag von Staat und Kirche. Er bietet uns eine gute Gelegenheit puttygen download windows , um über das Verhältnis von Staat und Kirche, von Politik und Glauben nachzudenken. Zwischen Staat und Kirche bestehen viele Unterschiede. Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte. Sowohl für den Staat wie für die Kirche geht es letztlich darum, das Beste für das Wohl des Landes zu suchen. Das ist — ich gebe es zu – nicht immer einfach. Es gibt viele — auch unterschiedliche Interessen und Vorstellungen.

Immer wieder werden Stimmen laut, die Kirche habe sich aus Staat und Politik herauszuhalten, politisch neutral zu sein und ihre Aktivitäten auf die Seelsorge und kirchliche Angelegenheiten zu beschränken. Ich persönlich bin da gegenteiliger Meinung. Die Kirche sollte sich unbedingt politisch engagieren! Sowohl in der Politik wie auch in der Kirche steht der Mensch mit seinen Errungenschaften und Problemen im Zentrum. Die Kirche darf sich nicht von der gesellschaftlichen Realität loslösen und nur mit sich selber beschäftigen. Beim Glauben geht es nicht nur um das Seelenheil, sondern um ein ganzheitliches Christsein und Engagement. Das Ziel muss sein, auf der Grundlage des Glaubens alle Lebensbereiche positiv und nachhaltig zu prägen und zum Guten hin zu verändern.

Auf der anderen Seite wird immer wieder gesagt, dass der Staat sich konfessionell neutral verhalten soll. So gibt es Tendenzen, alle christlichen Bezüge und Inhalte aus unseren Schulstuben zu verbannen. Wer dies fordert, der sägt am Ast, auf dem er selber sitzt. Die christliche Religion ist unsere kulturelle Basis. Im Christentum liegen unsere Wurzeln, gründet unsere Identität. Unsere Werte und Kultur sind nicht im luftleeren Raum entstanden. Sie haben eine Geschichte und die ist untrennbar mit dem Christentum verbunden. Kunst und Kultur, Ethik und Moral, Malerei und Musik können ohne Kenntnisse der Bibel gar nicht verstanden werden. Auch wer sich nicht ausdrücklich zum christlichen Glauben bekennt, zweifelt keinen Moment daran, dass gegenseitiger Respekt, Solidarität und das Recht auf Leben grundlegende Werte unserer Gesellschaft sind.

Staat und Kirche können viel voneinander lernen und einander unterstützen. So ist die Kirche z.B. in der Lage, konstruktive Beiträge zu werte-orientierten Themen wie zum Beispiel Familien- oder Asylpolitik oder zu ethischen Fragen zu leisten. Die Kirche soll auch den Schwachen in unserer Gesellschaft eine Stimme verleihen und sich für deren Anliegen einsetzen.

Der Staat seinerseits sollte trotz Säkularisierung ohne falsche Scheu zu seinen christlichen Wurzeln stehen und dafür besorgt sein, dass die biblischen Überlieferungen, christliche Werte, Feiertage und Traditionen weiterhin in der Schule vermittelt werden. Denn eine bessere Kenntnis der eigenen Wurzeln schafft Identität, gibt Sinn und Orientierung. Und das wiederum stellt eine wichtige Basis dar, damit wir in unserer Gesellschaft verantwortungsbewusst handeln können.

Der eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist wie eingangs erwähnt ein gemeinsamer Tag von Staat und Kirche. Staat und Kirche sind wir alle. Wir sind mündige Bürgerinnen und Bürger und wissen — dass wir nicht alles selber lenken können. Es braucht in vielem Gottvertrauen. Und das haben wir; sonst wären wir heute nicht hier zusammen.

Dieser heutige Feiertag ist darum auch ein Tag der Ruhe, an dem wir unseren Dank, aber auch unser Versagen, unsere Sorgen und Anliegen vor Gott bringen und um seine Hilfe, Weisheit und Vergebung bitten können. Unser Staat, unsere Kirche, unsere Entscheidungsträger, wir alle, sind auf Gottes Gnade angewiesen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen gesegneten Dank-, Buss- und Bettag. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

EVP fordert Proporzwahl für den Regierungsrat

Die beiden EVP-Grossräte Philippe Messerli (Nidau) und Patrick Gsteiger (Eschert) fordern mit einer Motion die Einführung des Proporzwahlsystems (Verhältniswahlverfahren) bei der Wahl des Regierungsrates. Dabei sollen die Ansprüche des Berner Juras (Sitzgarantie) gewahrt bleiben.

Die beiden Motionäre sind der Ansicht, dass das bestehende Majorzwahlverfahren unbefriedigend ist und es sehr gute Gründe für einen Wechsel zuBlick am Abendm Proporzwahlsystem der Kantonsregierung gibt. So besteht im Kanton Bern seit 8 Jahren eine Diskrepanz zwischen den Mehrheitsverhältnissen im Grossen Rat und der Regierung. Dies führt zu Spannungen zwischen Parlament, Regierung und Volk, was der Qualität des politischen Prozesses abträglich ist. Das Proporzwahlsystem bildet im Gegensatz zum Majorzwahlverfahren die beste Gewähr dafür, dass die Regierung gemäss der effektiven Wählendenstärke der Parteien zusammengesetzt ist und sichert damit ausgewogene Machtverhältnisse.

Bei einer Proporzwahl können die Wählenden zudem aus einem reichhaltigen Angebot an Kandidierenden auswählen. Jede Partei oder Gruppierung hat die Möglichkeit, sieben Kandidierende nach verschiedensten Kriterien wie Alter, Region, Beruf oder Geschlecht aufzustellen. Dadurch wird der Wettbewerb der Ideen und Köpfe gefördert. Und nicht zuletzt erhöht das Proporzwahlsystem die Chance, dass auch kleine und mittlere Parteien einen Sitz in der Regierung erreichen können.

Lesen Sie dazu den Artikel im «Blick am Abend» vom 5. September 2014, bitte hier klicken!

 

Herzlichen Dank!

Liebe Wählerinnen und Wähler

Bei den Grossratswahlen 2014 habe ich mich im Wahlkreis Seeland auf der Liste 2 (EVP Biel/Bienne-Seeland) zur Wahl gestellt. Unbenannt

Mit  1548 Stimmen (2. Listenplatz) habe ich nach meiner schmerzhaften Abwahl vor 4 Jahren die Wiederwahl in den Grossen Rat geschafft. Ich freue mich über das ausgezeichnete Resultat und werde mich mit Herzblut  für die Anliegen des Kantons Bern und des Seelandes einsetzen.

Machen Sie sich selbst ein Bild über das Abschneiden der verschiedenen Parteien und Listen im Wahlkreis Biel/Bienne-Seeland: Resultate der Grossratswahlen 2014.

Herzlichen Dank allen Wählerinnen und Wählern, die mich unterstützt haben!

Philippe Messerli

 

 

Wein trinken und Wasser predigen – gegen die Erhöhung der Grossratslöhne

GrossratslöhneDer Entscheid des Grossen Rates eine massive Erhöhung der Entschädigung der Grossratsmitglieder zu beschliessen ist angesichts der akuten finanziellen Schieflage des Kantons besonders stossend, insbesondere nach den beschlossenen Sparmassnahmen auf dem Buckel der Schwächsten in unserer Gesellschaft. Der Grosse Rat sollte mit gutem Beispiel vorangehen mit Sparen. Wein trinken und Wasser predigen, das geht gar nicht!

Mit einer Initiative will die *jevp nun diesen unrühmlichen Entscheid rückgängig machen. Folgende 3 Punkte enthaltet das Volksbegehren:

 

Das Volk soll mitbestimmen können

Mit der Initiative die Referendumsfähigkeit erwirkt wereden. Die Entschädigungen der Ratsmitglieder, Deputationen und Fraktionen sollen zukünftig dem fakultativen Referendum unterliegen. So ist gewährleistet, dass das Volk in Zukunft wieder das letzte Wort hat. Löhne werden generell von der vorgesetzten Instanz festgelegt. Es kann nicht sein, dass ein Angestellter seinen Lohn selbst bestimmt. Auch nicht bei Grossräten.

 

Keine Lohnerhöhungen bei weiteren Schulden

Weiter fordert die *jevp in ihrer Initiative, dass es keine Lohnerhöhungen nach einem Aufwandüberschuss im Geschäftsbericht geben soll. Anders gesagt: Keine Lohnerhöhungen, solange der Kanton weitere Schulden ansammelt. Ebenfalls keine Lohnerhöhungen während den vier darauffolgenden Jahren, in denen laut der Schuldenbremse die gemachten Schuldenwieder abgetragen werden müssen.

 

Bereits beschlossene Erhöhungen rückgängig machen

Die *jevp hat in ihrem Initiativtext festgeschrieben, dass die bereits beschlossenen Erhöhungen gemäss dem neuen Gesetz nicht rechtens wären und rückgängig gemacht werden müssten.

 

Mehr Infos und Unterschriftenbogen unter: 

www.grossratslohn.ch

 

 

Mein Smartspider: Grün, wertkonservativ und wirtschaftsliberal

Smartspider

 

Das sagt mein Smartspider (auf www.smartvote.ch) zu meiner politischen Einstellung aus:

Ich bin sehr stark für eine offene Aussenpolitik (Wert von 85%), für einen ausgebauten Umweltschutz (Wert von 85%), für eine liberale Wirtschaftspolitik (Wert von knapp 75%) sowie für Law & Order (Wert von 80%). Gesellschaftspolitisch bin ich wertkonservativ (Wert von bloss 15%). Einen gemässigten und zurückhaltenden Kurs verfolge ich bei der restriktiven Finanzpolitik (Wert von knapp 45%), beim Ausbau des Sozialstaates (Wert von knapp 45%) und bei der restriktiven Migrationspolitik (Wert von 50%).

Antrittsrede von Stadtratspräsident Philippe Messerli vom 23. Januar 2014

Liebe Kolleginnen und Kollegen des Stadtrats, liebe Mitglieder des Gemeinderats, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, liebe Vertreterinnen und Vertreter der Medien, liebe Gäste im Publikum

Als erstes möchte ich mich ganz herzlich für das Vertrauen bedanken, das ihr mir durch die Wahl zum Stadtratspräsidenten entgegenbringt. Es ist für mich eine Ehre und Verpflichtung zugleich, und ich hoffe auf Eure Unterstützung bei der Bewältigung der anstehenden Aufgabe.

Besonders ist für mich, dass ich das Stadtratspräsidium in meinem mittlerweile 20. Amtsjahr als Stadtrat übernehmen darf. Ich freue mich auf das Präsidialjahr und vor allem auch auf die neue Rolle, auf die politischen Herausforderungen, die auf uns warten, aber auch auf die gute Diskussions- und Streitkultur, welche die Politik Nidaus prägen.

Die Zusammensetzung des Stadtrates hat sich durch die Wahlen nicht nur personell, sondern auch parteipolitisch verändert. Ich bin überzeugt, dass das Parlament in seiner neuen Zusammensetzung nicht abgehalten wird, die besten Entscheide für unsere Stadt zu treffen.

Die Stadt Nidau blickt auf eine lange Geschichte und Tradition zurück. Die Tatsache, dass wir in diesem ehrwürdigen Rathaussaal die neue Legislatur beginnen dürfen, erachte ich als besonderes Privileg. Nidau kann stolz sein auf seine Vergangenheit und braucht sich nicht zu verstecken. Unsere Gemeinde hat auch immer wieder hervorragende Persönlichkeiten und Visionäre hervorgebracht. So hat Ulrich Ochsenbein massgeblich zur Gründung des schweizerischen Bundesstaates beigetragen und ohne den unermüdlichen Einsatz von Dr. Johann Rudolf Schneider wäre das Jahrhundertwerk der Juragewässerkorrektion nie realisiert worden. Das Seeland wäre noch heute weitestgehend ein Sumpfland.

Die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, sind bei weitem nicht so gross wie zu den Zeiten Ochsenbeins und Schneiders. Umso mehr dürfen wir allen Problemen zum Trotz zuversichtlich und guter Hoffnung sein. Als Politikerinnen und Politiker haben wir die Aufgabe, die Zukunft Nidaus aktiv zu gestalten, unsere Stadt als lebenswerten Ort zu erhalten und weiterzuentwickeln. Es gilt dabei das bestehende grosse Potenzial Nidaus auszuschöpfen und unsere Trümpfe auszuspielen. Gelegenheiten dazu wird es in dieser Legislatur genügend geben. Zu erwähnen sind u.a. die Ortsplanungsrevision, das Projekt AGGLOlac, der Energierichtplan sowie die Verkehrsprojekte A5, Regiotram und Curva.

Die Herausforderungen vor denen wir stehen, sind nicht einfach zu bewältigen, weil es um die Nidauer Gemeindefinanzen nicht besonders gut bestellt ist. Angesicht dieser Einschränkung gilt es darum in dieser Legislatur besonders haushälterisch mit unseren Mitteln umzugehen und die Prioritäten richtig zu setzen. Trotz prekärer Finanzlage dürfen wir aber unsere Entscheidungen nicht einzig aus finanziellen Erwägungen hin treffen. Deshalb ermutige ich den Rat, bei seinen Entscheidungen jeweils auch andere Aspekte in seine Überlegungen miteinzubeziehen und diese entsprechend zu gewichten:

1. Lebensqualität

In der Politik geht es darum, ein möglichst lebenswertes Umfeld zu schaffen. Gute Schulen, familienfreundliche Strukturen, ein funktionierender ÖV, ein gut ausgebautes und sicheres Strassennetz sowie ein attraktives Kultur- und Freizeitangebot sind von zentraler Bedeutung und als Standortfaktoren mindestens so wichtig wie ein tiefer Steuersatz.

2. Nachhaltigkeit

Bei unseren Entscheidungen sollte es darum gehen, jeweils die längerfristigen Perspektiven vor Augen zu haben und nachhaltig zu handeln statt sich von kurzfristigen Erwägungen leiten zu lassen. Der nachfolgenden Generationen soll eine intakte Umwelt übergeben sowie genügend Handlungs- und Entwicklungsmöglichkeiten offen gelassen werden.

3. Gerechtigkeit

Unsere Entscheide sollen gerecht und ausgewogen sein. Sie dürfen nicht einseitig auf Kosten der sozial Schwächsten und von Minderheiten ausfallen.

4. Unabhängigkeit

Ich ermutige Euch, Eure Entscheidungen nicht nur aufgrund Eurer politischen Einstellung zu fällen, sondern die Argumente der Gegenseite unvoreingenommen und ernsthaft zu prüfen sowie auch Schritte über die Parteigrenzen hinweg zu wagen. So werden tragfähige Lösungen möglich.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen einen guten Start in die neue Legislatur und Gottes Segen.

Philippe Messerli

Nidau, den 23. Januar 2014, Rathaus Nidau

Philippe Messerli zum Stadtratspräsidenten 2014 gewählt

UnbenanntAm 23. Januar 2014 wählte der Stadtrat Philippe Messerli (EVP) zum neuen Präsidenten des Parlaments, zum «höchsten Nidauer» 2014. Er leitet nun ein Jahr lang die Sitzungen. Obwohl die Wahl Formsache ist, ist sie für Messerli nicht selbstverständlich: «Nur wenige Stadträte haben in ihrem Leben diese Ehre», sagt der 44-jährige Nidauer. «Es ist daher der bisherige Höhepunkt meiner politischen Karriere.»

Philippe Messerli ist seit 20 Jahren im Nidauer Stadtrat aktiv und war während 4 Jahren auch Mitglied des Grossen Rates. Beruflich ist er als Co-Geschäftsführer der EVP Kanton Bern tätig. Als Ratsvorsitzender muss er sich nun ein Jahr lang zurückhalten. «Ich freue mich darauf, in diesem Jahr eine andere Rolle einzunehmen», sagt Messerli. «Freuen wird sich auch die Verwaltung, denn ich werde nun ein ganzes Jahr lang keine Vorstösse einreichen können», ergänzt er mit einer Prise Selbstironie.

Messerli will dazu beitragen, «dass wir unsere gute Diskussionskultur im Stadtrat pflegen und beibehalten». Darunter versteht er, dass man einander zuhört und fair bleibt. Als Stadtratspräsident legt er zudem Wert auf eine gute Organisation und eine effiziente Sitzungsführung.

In seiner Antrittsrede ermutigte er die Stadträtinnen und Stadträte dazu, ihre Entscheidungen nicht nur aufgrund ihrer politischen Einstellung zu fällen, sondern die Argumente der Gegenseite unvoreingenommen zu prüfen und auch den Schritt über die Parteigrenze hinaus zu wagen.  «So werden tragfähige Lösungen möglich.»

 

 

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